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In Microsoft-365- und Exchange-Umgebungen spielt der lokale Outlook-Datenspeicher (OST-Datei) eine zentrale Rolle für die Performance und Verfügbarkeit von Postfachdaten. Doch insbesondere bei Nutzern mit delegierten oder freigegebenen Postfächern kann die Größe dieser Datei schnell zum Problem werden – mit Auswirkungen auf die Stabilität, Synchronisation und Nutzerzufriedenheit.
In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen dieser Speicherproblematik und zeigen praxiserprobte Lösungsansätze, wie Unternehmen die OST-Dateigröße effektiv managen können – unter anderem durch gezielten Online-Zugriff, getrennte Postfachstrukturen und die Einbindung lokaler PST-Archive.
Microsoft Outlook verwendet OST-Dateien (Offline Storage Table), um Exchange-Daten lokal zwischenzuspeichern. Dies gewährleistet schnelle Ladezeiten und Offline-Zugriff, selbst bei eingeschränkter Netzwerkverbindung.
Die Herausforderung: Outlook speichert nicht nur das primäre Postfach, sondern standardmäßig auch alle delegierten oder freigegebenen Postfächer in derselben OST-Datei. Bei umfangreichen Berechtigungen auf andere Postfächer – etwa im Assistenzbereich, im Management oder im Projektumfeld – wächst die OST-Datei dadurch rasant an.
Die Folge sind:
Überschreitungen der Outlook-internen Speichergrenzen (Standard: 50 GB, technisch möglich bis 100 GB),
reduzierte Performance (lange Ladezeiten, Suchprobleme),
Synchronisationskonflikte oder Datenverlust.
Um der Speicherproblematik langfristig zu begegnen, bietet sich ein Bündel an technischen und organisatorischen Maßnahmen an:
Die einfachste Möglichkeit zur Reduktion des OST-Wachstums ist die gezielte Konfiguration von Outlook, freigegebene oder delegierte Postfächer nicht lokal zu synchronisieren, sondern im sogenannten Online-Modus zu betreiben.
Konfiguration:
Outlook > Datei > Kontoeinstellungen > Weitere Einstellungen > Erweitert
Deaktivierung der Option „Freigegebene Ordner herunterladen“
Vorteile:
Reduzierte lokale Speicherlast
Zugriff auf stets aktuelle Daten
Keine Speicherbegrenzung durch OST-Dateigröße
Beachte: Diese Methode erfordert eine stabile Netzwerkverbindung, da die Daten bei jedem Zugriff vom Exchange-Server geladen werden.
Eine weiterführende Maßnahme besteht darin, delegierte Postfächer in einem separaten Outlook-Profil oder als eigenständige Exchange-Konten zu verwalten. Dies führt dazu, dass jedes Postfach eine eigene OST-Datei erhält – und somit physisch vom primären Postfach getrennt wird.
Vorteile:
Klare Trennung der Datenströme
Individuelle Synchronisationseinstellungen pro Konto
Vermeidung eines zentralen Speicherengpasses
Beachte: Die Benutzerfreundlichkeit leidet ggf. durch das Umschalten zwischen Profilen.
Ein bewährter Klassiker im Speicher-Management ist die Verwendung von lokalen PST-Dateien (Personal Storage Table). Diese eignen sich hervorragend zur Archivierung älterer Mails, Anhänge oder Projektkommunikation, die nicht permanent im OST abgelegt werden müssen.
Empfohlene Vorgehensweise:
Anlage einer strukturierten PST-Datei auf dem lokalen System oder einem gesicherten Netzlaufwerk
Regelmäßige manuelle oder regelbasierte Verschiebung älterer Inhalte (z. B. älter als 12 Monate)
Einbindung der PST-Datei in Outlook zur komfortablen Nutzung
Vorteile:
Entlastung der OST-Datei ohne Datenverlust
Beibehaltung der Zugriffsmöglichkeiten auf ältere Inhalte
Hohe Flexibilität bei der Archivierung
Wichtig: PST-Dateien sind lokal gespeichert und unterliegen nicht der Exchange-Compliance. Daher sollten sie nur verwendet werden, wenn ein entsprechendes Backup- und Schutzkonzept existiert.
Für Unternehmen mit Microsoft 365 oder Exchange Online steht eine professionelle Alternative zur PST-Datei zur Verfügung: das Online-Archivpostfach (In-Place Archive). Dieses fungiert als separates Langzeitarchiv innerhalb des Exchange-Postfachs und wächst automatisch mit.
Zusätzlich empfohlen:
Einrichtung von Retention Policies, um ältere Inhalte automatisch zu verschieben
Schulung der Benutzer zur optimalen Nutzung des Archivpostfachs
Vorteile:
Zentral verwaltbar und revisionssicher
Kein Eingriff in die OST-Datei notwendig
Einhaltung regulatorischer Vorgaben